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Chroniken des Totalitarismus 3 – Das perverse Präludium über den Körper

Dernière mise à jour : 20 déc. 2021



Site hébergeur en allemand - Un grand merci aux traducteurs.


"Der eigentliche Gegenstand der Biopolitik ist das‚ nackte Leben‘ (zôè), das bei den Griechen‚ die einfache Tatsache des Am-Leben-seins‘ bezeichnete, die allen Lebewesen (Tieren, Menschen oder Göttern) gemeinsam ist, und das sich vom ‚konkreten Leben‘ (bios) unterscheidet, das ‚die Form oder die Art des Lebens, die einem Individuum oder einer Gruppe eigen ist, bezeichnet.“ Giorgio Agamben [1]


Es ist genau dieser Anspruch, das nackte Leben reglementieren zu wollen, der seit dem ersten Quartal 2020 deutlich zutage getreten ist: Bewegungseinschränkungen bis hin zur Immobilisierung (Lockdown, Isolierung), die aufgezwungene Distanz zwischen den Körpern (das "social distancing"), die Reduzierung der Gesichter auf den Schautrieb (einzig auf den Blick), die eingesckränkte Atmung usw. Von nun an ist die Zwangsspritze die unumgängliche Initiation in den neuen "Gesellschaftsvertrag", den die französische Nationalversammlung im Tempo hektischer Nächte entworfen hat. Das soziale, wirtschaftliche und politische Leben, der Zugang zu medizinischer Versorgung, Bildung und Freizeit, mit anderen Worten die "Zivilisation", werden bald nur noch den Initiierten erlaubt sein: denjenigen, die die von der Macht verlangte Markierung des Körpers erhalten haben.


Hannah Arendt hatte bei der Einführung der totalitären Logik die Anwendung von Methoden aus Geheimgesellschaften festgestellt: Wer nicht durch Rituale einbezogen wird, ist ausgeschlossen; abweichende Meinungen werden ausgemerzt; die geforderte Loyalität ist total. Schon seit Monaten sind obsessive Zwangsrituale in den sozialen Raum eingedrungen und haben durch Unterwerfungsappelle zu ständigen traumatischen Wiederholungen verdammt: sich zum Beispiel vor dem Eintreten bei den Tempelhändlern die Hände zu waschen. Der Körper wird auf einen Maulkorb mit Leine reduziert: So wird derzeit ein elektronisches Armband erprobt, das anzeigen wird, bis zu welchem Abstand Sie sich bewegen dürfen, und "noch übergriffigere Maßnahmen", insbesondere das Hundehalsband, das piepst! [2]


Für Ungeimpfte und Hunde verboten, kann man an manchen Orten lesen – sogenannten „Kulturstätten“

Es handelt sich um einen gewaltsamen Zugriff auf das Individuum, der den symbolischen Körper niederschmettert. Das Computervirus ist das tonangebende Modell. Ein "infiziertes" Individuum wird wie ein "zu reinigender" Computer betrachtet. "The Great Reset" ist eine groß angelegte wirtschaftliche Operation, die eine Computerterminologie aufgreift.


Es wäre ein Fehler, das gegenwärtige totalitäre Phänomen nur auf den Gesundheitsbereich zu reduzieren. Denn die paranoide Pseudo-Logik beschreibt ein umfassendes Verhältnis zur Welt, gegründet auf ideologischen Überzeugungen, welche um die Verfolgung des Menschen herum organisiert sind. Mit der Rede Emmanuel Macrons in Frankreich vom 12. Juli 2021 ist offiziell beurkundet, dass der Körper des Bürgers Eigentum des Souveräns ist. Der Souverän ist nicht mehr das Volk, wie in der längst vergangenen Rousseauschen Demokratie, sondern eine fanatische Herrscherkaste, wild auf Kontrolle und Transhumanismus, die die Körper nicht mehr nur nötigen, sondern beugen will. "Mein Körper gehört mir" ist nur noch eine vage Erinnerung an feministische Forderungen aus einer uralten Zeit. Der Körper gehört dem Lehnsherren, und das ist unter anderem das, was traumatisch in diesem Diskurs wirkte. "Freiheit" rufen die Demonstranten. Die Körper rebellieren auf der Straße als Antwort auf das totalitäre Bestreben, sie zu nötigen und zu versklaven. Was dann, wenn man diese Markierung ablehnt? Bestrafung, Erpressung, Verbannung, Ostrazismus, und Verfolgung. "O si, o si", wie das Sprichwort auf Spanisch lautet, es gibt nur eine mögliche Antwort: Das Volk muss sich fügen.


Die totalitäre Entmenschlichung setzt die Entheiligung des menschlichen Körpers voraus. Der Vernichtung der Körper steht deren perverse Instrumentalisierung bevor, denn die Perversion ist der Chefadjutant der paranoiden Psychose in ihrem tödlichen Projekt der totalen Zerstörung. Sie rollt ihm den roten Teppich für die Erschaffung des "neuen Menschen" aus, indem sie die Ausrottung des "alten Menschen" durchführt. Die paranoide Wahnvorstellung sieht den Gesellschaftskörper nicht mehr als eine Gruppe von Individuen, sondern als eine Masse, die buchstäblich einen Körper bildet und krank wird. Um das Ganze zu retten, müssten also Teile geopfert werden. Doch die spürbare Verfolgung durch die Macht wird auch dann nicht aufhören: Sie wird willkürlich auf die Gesamtheit der Bürger ausgeweitet, die in diesem großen Körper als nicht scharf voneinander abgegrenzt erlebt werden. Hier liegt eine wahnhafte Hypochondrie vor aufgrund einer in sich geschlossenen Deutung. Gemäß der Gleichung:

1. Ich fühle ein Unwohlsein in meinem Körper.

2. Mein Körper quält mich.

3. Ich muss meinen Körper peinigen, damit das Unwohlsein aufhört.


So ist die paranoide Methode, die auf die Massen angewandt wird.


Die Körper waren bislang unausgesprochen auf ihre Produktionskapazität reduziert. Was vorhanden aber verborgen war, wurde nun sichtbar: Zu den "triftigen Gründen", die dieses Jahr beschworen werden, gehörte die Arbeit.

Die Arbeit wurde als triftiger angesehen als beispielsweise die Geburt eines Enkels oder einer Enkelin. Sie konnten aus dem Ausland nach Frankreich kommen, um dort zu arbeiten, doch nicht, um einem Angehörigen in Schwierigkeiten zu helfen oder eine Geburt in Ihrer Familie zu begrüßen. Wenn der Körper nicht mehr genug produziert oder wenn er "nicht-essentiell" ist: Er wird schikaniert und weggeworfen.


Überwacht und dressiert, der biologische Körper wird nach und nach zum Instrument der Politik: Jedes Individuum wird als "Glied" des sozialen Körpers absorbiert, dessen Tun und Lassen kontrolliert wird. Der Körper ist ein lebloser Behälter, der von einem Virus befallen werden kann, wenn er keine Maske trägt, mit einer statistischen Verwaltung der infizierten und nicht infizierten Körper: Das Individuum wird auf einen "Fall" reduziert und der Körper auf einen mechanischen, austauschbaren Status. Das Gegenteil von Medizin! Wenn die Medizin eine Kunst ist, dann deshalb, weil es gerade bei der Medizin darum geht, dass der Arzt aufgrund seiner Erfahrung, seines Wissens und seines therapeutischen Talents weiß, welche Behandlung er diesem bestimmten Patienten mit seiner Geschichte, zu diesem Zeitpunkt seines Lebens und entsprechend seiner Veranlagung, seiner Anamnese, seinen Gewohnheiten, seinem Temperament und seinem Terrain zukommen lassen soll. Im totalitären Phänomen gibt es die gleiche Antwort für alle: Alle Körper sind sich gleich. Zum Teufel mit den Gefahren eines anaphylaktischen Schocks nach einer Impfung [3], das Initiationsritual zur Aufnahme in den neuen Gesellschaftskörper muss unbedingt eine Todesgefahr beinhalten. Es braucht eine echte Initiation, eine, die mit Blut unterschrieben wird, sonst zählt es nicht.


Ob es nun darum geht, den nackten Körper hemmungslos zur Schau zu stellen oder die Körper in unerträgliche Halseisen einzusperren, es steht der eigentliche Status des Körpers in seiner sozialen Sichtbarkeit selbst auf dem Spiel. Der Körper wird zum Kennzeichen der Ideologie: in Röcken für die Jungs, vollständig verborgen für religiöse Fundamentalismen, hypersexualisiert für kleine Mädchen-Models, beschmutzt, vergewaltigt und fetischisiert in der modernen Ästhetik der "neuen Normalität" (vgl. dazu Christus am Kreuz, der in Blut und Urin des Künstlers badet [4] – die Korsen haben die Ausstellung allerdings nicht sehr geschätzt [5]–, die "Vagina der Königin" in Versailles [6], der Analplug auf der Place Vendôme [7]).


Manche Medien gingen sogar so weit darauf hinzuweisen, dass es ratsam wäre, beim intimen Geschlechtsverkehr im hintersten Winkel des Schlafzimmers eine Maske zu tragen. Warum nicht auch Peitschen und Handschellen, wenn wir schon mal dabei sind, und Kameras, damit die totalitäre Macht überwachen kann, ob das Liebesspiel gemäß den geltenden Codes stattfindet? Ich erinnere daran, dass das französische Gesundheitsministerium über die Webseite onsexprime.fr seit Jahren seine sieben bevorzugten Sexualstellungen ausgewählt hat, die an Kinder weitergegeben werden sollen (Webseite ohne Altersbeschränkung, in der Schule für Kinder ab 11 Jahren empfohlen). Sieben, und nicht mehr. Bei den "sexuellen Rechten" geht es nicht darum, eine erfüllte Sexualität zu fördern, sondern darum, schon in jungen Jahren zu traumatisieren und die Art und Weise zu kontrollieren, wie zukünftige Erwachsene zum Orgasmus kommen. Hauptsache es geschieht ohne Liebe! Die "sexuellen Rechte" sehen übrigens den Unterricht über Prostitution vor – laut WHO für Kinder ab 15 Jahren die Unterrichtung von "Sexualbeziehungen transaktioneller Art (Prostitution, aber auch Sex gegen kleine Geschenke, Essen, Ausflüge, kleine Geldbeträge), Pornografie [8]: "Mein Körper gehört mir" bedeutet nun die Verherrlichung der Prostitution: Ich habe das Recht, um meinen Körper zu feilschen.


Was für eine seltsame Freiheit: die Freiheit, sich selbst zu vergewaltigen und zu vergewaltigen Fassen wir die "neue Normalität" zusammen: Sex ohne Liebe, Kunst ohne Schönheit, Medizin ohne Pflege, Politik ohne Bürger.

Einige große Industrie- und Finanzunternehmen, die seit 2020 in der Gesundheitsideologie sehr präsent sind, sind es auch bei den "sexuellen und reproduktiven Rechten" der WHO. Die "Standards für Sexualerziehung in Europa", ein szientistisches Geschmiere, das auf pro-pädophilen Lobbys basiert, fördert Sexualität als ein "Fach", das ab "0 Jahren" zu unterrichten ist, mit dem Erwachsenen als "Partner" und zu bestätigenden "Kompetenzen", ohne jegliche Rücksicht auf die psychische Entwicklung des Kindes; er fördert aber auch "maßgeschneiderte Babys" und andere Scherze. Wer über diese institutionelle Perversion spricht, setzt sich unvorstellbaren Repressalien aus (Verleumdungen, Beleidigungen, Todesdrohungen usw.). In der Bevölkerung herrschen Tabuisierung und Verleugnung: Niemand möchte wissen, was es mit diesem kinderschänderischen Projekt wirklich auf sich hat.


Machen wir uns nichts vor. Der Vorwand der Gesundheit hat den Vormarsch anderer Seiten des globalen Totalitarismus ermöglicht.

Im Totalitarismus wird mit dem Körper gehandelt, in Einzelteilen oder als Ganzes. Beispielsweise wird bei der Organspende Ihre Zustimmung implizit vorausgesetzt. Das ähnelt der "Impfpolitik“ der WHO, die jetzt die Fahne der "impliziten Zustimmung" schwenkt [9]. Wenn Sie keine Ablehnung geäußert haben, wird davon ausgegangen, dass Sie einwilligen. Das erinnert mich an einen Artikel in der Zeitschrift Sexology, die insbesondere von John Money geleitet wird (Pionier der chirurgischen Geschlechtsumwandlung bei Kleinkindern und Mitglied des Kinsey-Teams). Die Rechtsprofessorin Beryl H. Levy veröffentlicht dort einen Artikel "Was ist Vergewaltigung?", in dem es um die Untersuchung der "fehlenden Einwilligung" geht: "Es muss bewiesen werden, dass die Frau wie eine Tigerin gekämpft hat. Es muss nachgewiesen werden, dass sie sich mit aller Kraft und mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln gewehrt hat: Fäusten, Füßen, Nägeln, Zähnen, Schreien etc. Manche Experten sind der Meinung, dass es für einen Mann unmöglich ist, eine gesunde, mittelstarke Frau zu vergewaltigen..."[10].


Bei den Perversen geschieht es immer ohne Gewalt, nicht wahr: Ihre Zustimmung wird immer unterstellt!

Ohne auf die Details der aktuellen Entwicklungen einzugehen, ist es tatsächlich eine Welt à la Huxley, von der die Rede ist: Retortenbabys, künstliche Gebärmutter, Abschaffung der Abstammung und der Familie, genetische Manipulationen, Erschaffung von Chimären aus Mensch und Tier, Euthanasie etc. Das Ganze wird ausgeschmückt mit dem traditionellen Missbrauch der Armen durch die Reichen, gepaart mit der Frauenfeindlichkeit eines uralten Patriarchats: arme Weiber, mit ausgebeuteten Körpern, um Babys für reiche männliche Konsumenten zu produzieren [11].


Beim totalitären Projekt ist der Körper eingezwängt, immobilisiert und gleichermaßen auch zur Schau gestellt; er ist Gegenstand von Experimenten und Verletzungen, insbesondere sexueller Art; der Körper wird auf seine Produktionskapazität und seinen Marktwert reduziert, als Ganzes oder in Einzelteilen. Die perverse Gewalt stempelt die Körper, stellt sie in ihrem Leiden zur Schau, mechanisiert sie, verletzt sie, gleicht sie an, behandelt sie als wären sie austauschbar. Indem sie den Körper entseelt, schafft sie den Nährboden für die paranoide Ambition: die reine und einfache Vernichtung der Körper und damit auch der Geister.


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Anmerkungen: 1] Homo Sacer, le pouvoir souverain et la vie nue, Seuil, 1997 ; Ce qui reste d’Auschwitz, Bibliothèque Rivages, 1999. Deutsch: Homo sacer, 2002, Suhrkamp; Was von Auschwitz bleibt, 2003, Suhrkampt.

[2] "Die drei Senatoren greifen auch die Idee des schwedischen Unternehmens Essity auf, das seine Mitarbeiter im Januar 2021 mit einer vernetzten Box ausstatten wollte, um die Einhaltung der Distanzierung durchzusetzen. Um den Hals getragen, sollte es einen 85 Dezibel lauten Ton – das entspricht einem Wecker – von sich geben, wenn zwei Mitarbeiter zu nahe beieinander stehen." https://www.marianne.net/societe/big-brother/malades-sous-bracelets-electroniques-le-senat-imagine-des-mesures-en-cas-de-super-covid

[3] In der Nacht vom 25. auf den 26. Juli 2021 wurde ein Änderungsantrag eingebracht, um Personen, die Gefahr laufen, einen anaphylaktischen Schock zu erleiden, vom Gesundheitspass auszunehmen. Der Änderungsantrag wurde abgelehnt.

[4] "Piss Christ" von Andres Serrano.

[6] Autor der Skulptur: Anish Kapoor

[7] Autor des Analpluges: Paul Mc Carthy

[8] https://www.onsexprime.fr/extension/onsexprime/tools/app-position/index.html , siehe mein Buch: L’imposture des droits sexuels (Der Betrug der sexuellen Rechte), 4. Neuauflage 2020. ] Standards für die Sexualerziehung in Europa, S. 50.

[10] What is Rape?, Artikel aus der Zeitschrift Sexology, Juni 1961, S. 744-748.

[11] https://www.lalibre.be/debats/opinions/2018/09/19/un-salon-pour-la-gestation-pour-autrui-gpa-commerciale-a-bruxelles-ce-week-end-non-INZLEJLN35CPHF4O3V265RITXI/ : "Auf der Messe ‚Men having babies‘ bieten Firmen per Katalog eine Reihe potenzieller Leihmütter an, die gegen Lohn bereit sind, ein Kind auszutragen. Der Gesamtpreis für ein Kind – reduziert auf eine Ware – liegt zwischen 95.000 und 160.000 Dollar".



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